Dienstag, 9. Oktober 2007

Traum-Liebe



Ich will von einer besonderen Begegnung mit einem wohl vertrauten, alten Freund erzählen, auch wenn sie schon vor längerer Zeit stattgefunden hat. Wir kennen uns in der irdischen Realität, haben aber nicht viel Kontakt. Manchmal treffen wir uns im Traum, dann reden wir ernst über Wichtiges und genauso scherzen wir über dieses und jenes. Dieses eine Mal hatte ich, nach langem Zögern, dann auch gewagt, den Eros einzuladen. Und die Begegnung war beglückend und anders als je zuvor. Kunststück, wenn man sich ohne den schweren irdischen Körper bewegt! Es tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf, man kann herumfliegen, schweben oder wirbeln. Ich kann mich auf Rosen gebettet fühlen oder mir die smaragdene, watteweiche Wolke als Bett wählen. Alles ist da. Sich mit den kleinen Sternchen zu bewerfen, kitzelt süß! Die Innigkeit und die Intensität der Empfindungen in meinem Traum war überwältigend. Es gab die absolut ehrfürchtige Ergriffenheit, die kindischste alberne Spielerei und die pure reinste Freude, wo wir uns voll Dankbarkeit an der Hand hielten und sich Glück, Unschuld und Leichtigkeit in einem Freudenschrei ins Universum entlud.

Dann ist noch etwas Besonderes geschehen: Eine Befruchtung hat stattgefunden. In meinem Bauch ist ein kleines strahlendes Licht entstanden. Das Licht wurde geboren; wir haben es gemeinsam getauft, ihm einen Namen, eine Botschaft mitgegeben und es dann in die Welt entlassen.

Mein Erlebnis war eine grandiose Bereicherung. In den Traumwelten bin ich frei, unterliege keinerlei Bindungen, habe keine Verpflichtungen, beschränke mich nicht durch Glaubensmuster und gedankliche Konzepte. Die Liebe zu meinem Seelenfreund ist absolut und ewig, auch wenn diese Begegnung nur einmalig stattgefunden hat und feststeht, dass sie sich nicht wiederholen wird. In der Ewigkeit gibt es keine Eifersucht, keinen Besitz am Partner, keine Erwartungen und Pläne, sondern nur das Jetzt. Dort können wir uns grenzenlos lieben, ohne irgendeinen Aspekt der Liebe ausgrenzen zu müssen und ohne anderen weh zu tun.

In meiner irdischen Realität hat sich die körperliche Liebe verändert und deutlich intensiviert - und sie ist nicht mehr so nötig. Verschmelzung mit mir selbst ist göttlich, schon in dem Ausmaß, das ich bisher erleben konnte. Verschmelzung mit einem Partner ist ebenso göttlich und kann bereits erfolgen durch eine Umarmung, durch eine kleine Berührung oder z.B. durch den Blick und ohne jegliche körperliche Berührung. Sie kann sogar erfolgen über räumliche Distanz hinweg. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht auch wundervoll und großartig ist, den physischen Körper zu spüren und zu genießen, denn das gehört zum Hier-Sein, zum Menschsein, zum Ja-Sagen zu diesem Leben und deshalb eben zum Aufstieg - und wie man in Bayern sagt: „Grad schee iss“.

Wichtig ist aber eben auch für mich, dass meine Traumwelten ebenfalls eine Form der Realität sind. Nicht immer ist es so erbaulich und großartig, was ich dort erlebe, und manchmal ist geradezu langweilig. Ich weiß, dass ich in verschiedenen Dimensionen, Existenzen und Ebenen unterwegs bin. Die Grenzen zwischen den Welten sind durchlässiger geworden. Manchmal ergeben sich sogar Verbindungen dazwischen. Doch zentral bleibt dieses Leben hier als Kulminationspunkt, mein Hier und Jetzt.


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