Dienstag, 1. Oktober 2013

Freudenfunken

Juchu! Freudenfunken versprühen sich, tanzend, jauchzend. Sich drehend, jubilierend.

Aus meinem Inneren strömen sie hervor, in Scharen, einige auch übermütige Einzelgänger.
Und hier draußen, im Leben, schwärmen sie aus, um alle und alles zu berühren, anzustupsen.

Diejenige, die berührt wird, fängt an zu kreiseln, sich zu drehen. Derjenige, der berührt wird, beginnt zu schmunzeln, zu lachen. Die Freude bringt uns völlig aus dem Konzept. Gott sei Dank!

Lass dich anstecken vom Freudentanz. Lass dich hineinfallen in den Freudentaumel, den grundlosen. Dreh dich und wiege dich und vergiss für diesen Moment alles andere. Nicht so wichtig!


Diese Freude, die göttliche Freude, beschwingt uns, belebt uns, erhebt uns, heilt uns. Sie schüttelt uns durch. Sie schleudert das Grau aus unserem Körper heraus und bringt alles an den Ort, an den es gehört.

Juchu! Beobachte, wie sie tanzen, die Funken der Freude. Lass dich schmücken und umgarnen von ihnen, den Perlen der Freude. Lass dich reinigen und erquicken von den Tropfen der Freude.

Siehst du, wie die Freude aus deinem Inneren nach außen dringt und strömt? Wie sie zusammenfließt mit der Freude, die wir alle in Wahrheit sind? Tauche ein in das Meer der Glückseligkeit, das du in dir trägst, das du bist, das wir alle sind…

Tauche wieder auf, wenn du für den Moment genug davon hast, mit einem tiefen Atemzug und einem herzhaften Seufzer. Du kennst sie ja jetzt, diese Wahrheit.






Freitag, 27. September 2013

Das kleine schwarze Pferd

Im Traum erlebe ich, dass ich am Morgen, als ich in die Küche komme, dort auf dem Küchenboden ein kleines schwarzes Pferd vorfinde. Ein kleines Pferd ist es, mit wunderschönem, glänzendem Fell. Aber etwas ist nicht in Ordnung mit ihm. Es liegt auf der Seite, ist an den Vorderläufen verletzt.

Oh, es ist tot, es liegt dort bewegungslos und atmet nicht mehr. Eine Frau ist die Besitzerin des schönen, kleinen Pferdes. Ich kontaktiere sie sofort. Sie scheint nicht besonders betroffen zu sein von der Nachricht und sagt mir, sie käme am nächsten Morgen gegen acht, um das tote Pferd abzuholen. Was mache ich denn jetzt mit ihm? Es kann doch nicht hier in meiner Küche…

Bei einem Blick nach draußen in den Garten sehe ich, dass der Zaun an einer Stelle niedergewalzt ist und weiß sofort, dass das Pferd das getan hat. Es hat mit Gewalt versucht, in meinen Vorgarten einzudringen, konnte den hohen Zaun nicht überspringen und hat ihn niedergetrampelt. Dabei hat es sich die Beine verletzt, hat sich trotzdem mit letzter Kraft durch den Garten und die offene Küchentür hier herein in meine Küche geschleppt. Ja, es wollte unbedingt zu mir, in meine Küche und hat sein Leben dafür aufs Spiel gesetzt. Oooh! Nun ist es tot.

Aber nein, hat es nicht eben ein bisschen den Kopf bewegt? Und es atmet ja wieder! Das kleine, schöne Pferd lebt! Ich will mich darum kümmern, werde es gesund pflegen. Ich knie neben ihm nieder und streichle seinen Kopf. Dankbar sieht es mich an. Nein, die kaltherzige Frau bekommt dich nicht zurück. Ich werde mich von nun an um dich kümmern und dich liebevoll versorgen. Du wunderschönes, schwarzes, kleines Pferd, du wirst gesund werden und groß und stark.

Beim Aufwachen wird mir klar: Ich bin das Pferd, die kaltherzige Frau und auch ich selbst…

Teneriffa, 20.9.2013

Mittwoch, 18. September 2013

Die weinende Frau

Es ist irgendwann in der Nacht. Ich liege im Bett in der Wohnung, die sich in einer der Gassen im Städtchen auf Teneriffa befindet und schlafe. Langsam werde ich wach, denn ich höre das Weinen einer Frau. Es kommt immer näher. Die Frau läuft scheinbar unsere Straße entlang und nähert sich unserem Haus. Es ist ein hemmungsloses, verzweifeltes Weinen und Jammern und Wehklagen.

Genervt wache ich immer mehr auf und denke bei mir „Geh doch nach Hause, Frau.“ Sie stört mich mit ihrem Weinen mitten in der Nacht. Aber dann ändert sich etwas in mir. Mir kommt in den Sinn, dass dieser Frau irgendetwas für sie sehr Tragisches passiert sein muss. Vielleicht hat der Freund sie verlassen, hat er nur noch mit einer anderen getanzt auf dem Fest, von dem ich weiß, dass es heute Abend da unten auf dem Marktplatz stattgefunden hat. Vielleicht ist sie auch bestohlen worden oder jemand hat ihr irgendwie Gewalt angetan. Ich kenne das doch, Kummer, schmerzhafte Erfahrungen, Weltschmerz, der sich manchmal ganz ohne Grund einstellen kann.

Ich empfinde Mitgefühl mit dieser Frau, die sich mittlerweile offensichtlich vor unserem Haus niedergelassen hat, denn das Weinen und Wehklagen entfernt sich nicht, sondern bleibt konstant. Schließlich höre ich weitere Stimmen. Jemand ist bei ihr, spricht mit ihr, kümmert sich um sie, führt sie fort und das Weinen entfernt sich.

Mir wird bewusst, dass diese Frau mir einen Anteil von mir dargestellt hat, dass sie auch ein Teil von mir ist, diese weinende, klagende Frau, die enttäuscht ist, verletzt wurde, vielleicht irgendeine Erfahrung gemacht hat, deren Sinn sich nicht begreifen lässt. Ich hole diese Frau innerlich in mein Herz, nehme sie in den Arm, fühle mit ihr. So kann dieser alte Schmerz heilen. Durch ein Wegschicken ändert sich nichts, kann keine Heilung geschehen. Ich verstehe sie, weiß ja so gut weiß, wie sich das anfühlt.

Ich nehme dich in den Arm, weinende Frau, und auch mich selbst. Es ist gut jetzt. „Respira. Ya se pasa“, wie ich hier in Spanien hab sagen hören. „Atme. Es geht vorüber.“

Teneriffa, 17.9.2013

Dienstag, 20. August 2013

Der Schatz in der Höhle



Ich bin wieder in meiner Höhle, in der Höhle, in die ich schon ein paarmal geführt wurde, zum allerersten Mal vor fast sechs Jahren von einem kleinen Mäuschen. (s. mein Blogeintrag vom 23. Oktober 2007, "Das Mäuschen"). 


In dieser Höhle liegt ein Schatz, ein wirklich beeindruckender Schatz von Edelsteinen, Edelmetallen und allerlei Preziosen, die ich noch gar nicht genau erkenne. Dieser Schatz steht mir zur Verfügung, damit ich ihn weitergebe an die Menschen, die das möchten. Das weiß ich schon, von meinen letzten Besuchen hier.
Heute ist da aber noch jemand, ein Wesen, das mir durchaus Angst macht und Unbehagen verschafft. Denn es sieht eigentlich aus wie ich mir einen Teufel vorstelle. Es steht auf zwei Beinen, auf zwei Bockfüßen, ist behaart, hat zwei Hörnchen am Kopf und ist insgesamt eine ziemlich dunkle Erscheinung. Aber dieses Wesen ist nicht größer als ich und es ist erstaunlicherweise sehr freundlich zu mir, macht wirklich nicht den Eindruck, böse zu sein. Vielleicht ist es ja ein Naturwesen, jemand, der hier zuständig ist und Wache hält in dieser Höhle? Lächelnd sagt mir das Wesen, dass es Zeit für mich ist, die Kostbarkeiten  weiterzugeben an die Menschen, die zu mir kommen. Sie sind ja nicht dafür da, in einer Höhle unter der Erdoberfläche zu lagern, sondern sie wollen dienen, uns Heilung und Freude bringen. Das ist super, ich freue mich und bin sehr einverstanden.

Aber, ich? Ich soll das tun? Kann ich das? Und wem soll ich davon geben? Das Wesen zeigt mir, wie aus meinem Mund Edelsteine herauspurzeln können und der Person, mit der ich spreche, zur Verfügung stehen. Diese Edelsteine  sind ein Geschenk an die betreffende Person und sie kann sie für sich nutzen. Durch meine Hände kann, wenn  ich jemanden berühre, ein Strom von Gold oder Silber fließen, ein farbiges oder perlmuttfarbenes Licht. Auch durch meine Augen können solche Energien strömen.

Oh, das ist sehr beeindruckend! Eigentlich überwältigend, mich überfordernd… Alles ist da für dich, sagt der Wächter, damit du es weitergibst. Das ist deine Aufgabe, ein Dienst. Du tust das für die anderen. Vor dir muss ich diesen Schatz nicht schützen, die Prüfung für dich ist vielmehr, dass du deinen Zweifel überwindest, die Zweifel an dir selbst. Traue es dir zu – und tue endlich, wofür du gekommen bist.

Bist du bereit?

Ich nehme einen tiefen Atemzug. Ja, ich bin.

Ich, das Puzzle...



Auf meinem Weg den Berg hinauf komme ich an dem mir schon bekannten Wasserfall vorbei. Es ist ein ganz besonderer Wasserfall. Das Wasser, das sich ergießt, leuchtet und schillert in unendlich vielen Farben; wie Tausende kleiner Kristalle fließt es herab und bringt mir seine Qualitäten, seine Botschaften, wenn ich mich nun darunter stelle. Das Wasser des Lebens funkelt und glitzert und fließt mit allem, was es ist, über meinen Körper und auch durch ihn hindurch, sogar durch alle meine feinstofflichen Körper, reinigt, heilt und nährt mich.


Ich bemerke nun, wie sich in einer zweiten Phase etwas verändert. Die Qualitäten, die mit diesem Wasser durch mich hindurchfließen, haben die Form kleiner geometrischer Körper, kleiner Würfel. Mein Körper ist nun eine Art Puzzle, ein nicht ganz fertiges Puzzle mit einigen Lücken darin. Und genau an diesen Stellen fügen sich nun die Qualitäten ein, die mit dem Wasser durch mich strömen,  und ergänzen das Ganze. Auf wunderbare Art und Weise wird so nun vollständig und heil, wo bisher noch etwas fehlte. Super!

Dankbar und erfrischt steige ich heraus aus dem Wasserfall und gehe weiter.

Mittwoch, 13. März 2013

Die zwei Schwestern – ein Alptraum



Ich beobachte die zwei Freundinnen in ihrem Alltag. Vielleicht sind sie auch Schwestern? Sie konkurrieren immer wieder miteinander. Jede Situation betrachten sie als Wettkampf. Irgendwann wird aus dem Spiel Ernst und immer verbissener führt vor allem eine der beiden den Wettstreit. Es kommt schließlich zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Eine liegt rücklings auf dem Boden, hat sich ergeben; die andere steht aufrecht daneben. Die Stehende hebt zitternd ihr rechtes Bein – sie trägt sehr, sehr spitze Schuhe mit Stiletto-Absätzen – und tritt ihren Absatz in den Kehlkopf der wehrlos Daliegenden. Ein schreckliches, knarzendes Geräusch ist zu hören. Oh Gott! Mir stockt der Atem, während ich diese Szene beobachte. Wie unfair das ist, wie abgrundtief böse! Ist das Opfer nun tot?


Die Täterin ist fassungslos, fängt sich aber. Ja, sie hat es getan. Irgendwie steht sie dazu. Es war der finale Kampf. Aber wie durch ein Wunder überlebt das Opfer. Sie wird sogar wieder ganz gesund; ja, es ist ein Wunder. Das Leben geht weiter, auch wenn dieser Akt etwas sehr Grundsätzliches in der Beziehung der beiden zueinander verändert hat. Sie halten nun Distanz; beider Leben sind aber miteinander verflochten und sie können sich nicht aus dem Weg gehen. Durch das Fenster ihres Zimmers fällt der Blick einer jeden Schwester immer auf das Fenster und in das Zimmer der anderen Schwester, da beide Zimmer sich gegenüber liegen.


Die Zeit vergeht. Die beiden leben nebeneinander her, eine kann nicht ohne die andere. Einmal stehen sie irgendwo hintereinander und auf einmal sehe ich als Betrachterin von außen, dass sie zusammengehören; nur gemeinsam bilden sie ein ganzes, vollständiges Wesen. Jede für sich ist nur ein Fragment. Wenn sie es wollten, würden sie miteinander verschmelzen, würden sie ganz und heil. Dann wären sie ein Wesen, ein wunderschöner Körper, eins. Wissen sie das?



Im März 2013                            

Montag, 14. Januar 2013

Liebeserfahrung

   
Ich atme mich in mein Herz hinein, spüre wie es schlägt. Von hier aus dehne ich mich aus in meinem Körper. Und nun dehne ich mich nach oben aus, immer weiter, immer höher. Da bin Ich und empfange mich mit offenen Armen. Heimgekehrt. Oh, wie sehr liebe ich mich. Wie eine Mutter ihr Kind, den Freund, die Schwester. Frieden ist. Frieden ist auch mit dieser Persönlichkeit. Sie ist hier nicht das Einzige. An so vielen Orten, in so vielen Sphären, auf so vielerlei Art und Weise bin Ich vertreten, wie ich jetzt erfahre. Dies hier ist ein kleines Teilchen und es ist doch so überaus geliebt und geschätzt. Jedes Jota meiner Seele, jeder Zentimeter meines Körpers, jede Facette dieser Person, alles ist gut, alles darf sein, alles wird geliebt. Dabei ist dies kein überschwängliches Gefühl, kein Aus-dem-Häuschen-Sein, sondern vielmehr ein ruhiges Daheim-Sein in der Gewissheit, dass es ist, wie es ist.

Und gleichzeitig gibt es noch so vieles andere mehr, das ebensolche Bedeutung hat und genauso geliebt wird, andere Gegenwarten, andere Anwesenheiten, andere Erscheinungsformen, Inhalte, Charaktere, und sie alle sind zusammen eins. Alles ist gleich wichtig, alles ist würdig, zu sein, alles ist gleich gut, alles ist Liebe und wird geliebt. Ja.