Dienstag, 30. Juni 2009

Neuigkeit

Nach einem wundervollen Nachmittag der Freude, der Liebe und der vollkommenen Harmonie mit Herzensfreunden hatte ich in der Nacht überraschend Besuch: Ganesha, der indische Elefanten-Gott, hat sich gezeigt. Er war ganz aufgeregt und hat mir begeistert Neuigkeiten angekündigt. Er war sehr fröhlich und verspielt und hat mit seinem Rüssel allerlei Verrenkungen gemacht. Es waren auch noch andere Gratulanten da, die sich ebenfalls sehr gefreut haben.

Für mich bedeutet Ganeshas Besuch: Neuanfang, vielleicht ein neues Projekt, und es schien sich außerdem um etwas ganz Grundsätzliches und sehr Wichtiges zu handeln. Ganesha wird im Hinduismus am Anfang einer Zeremonie, neuer Projekte, Firmen, Unternehmungen, Veränderungen u.ä. angerufen. Er bietet Schutz und verhilft zu gutem Gelingen. So hab ich das auf einer Reise in Indien gelernt.

Am nächsten Tag hatte ich dann das Gefühl, dass sich etwas Grundlegendes verändert hat. In der Meditation war Ganesha wieder da und hat noch einmal bekräftigt, wie überaus wichtig und schön dieses Neue ist. Was genau er meint, ist mir noch nicht völlig klar, aber ich fühle mich auf eine neue Art sicher und bereit, etwas Neues zu wagen und alles mögliche Alte über den Haufen zu werfen. Ich spüre und weiß, dass für mich etwas begonnen hat, was sich nicht zurückdrehen lässt, dass es großartig und das einzig Richtige ist und das, wonach ich mich gesehnt habe. Ich hab darüber absolute Gewissheit. Es kommt nicht auf einen Schlag, sondern ist dabei, sich langsam nach und nach zu entfalten. Ich bin so gespannt...

Donnerstag, 25. Juni 2009

Selbst-Vertrauen

Hallo, ist da noch jemand, der zur Zeit mit Unwägbarkeiten konfrontiert ist, der sich fragt, wie es wohl demnächst ausschaut auf dem Konto und im persönlichen Leben? Ich spüre, wie in mir die Besorgnis wächst.

Weder bin ich arbeitslos, noch kurzarbeitend, aber in meiner Situation frage ich mich, ob ich vollkommen darauf vertraue, dass ich nach meiner Scheidung selbst imstande bin, für mein Einkommen zu sorgen? Vertraue ich darauf, dass mein Portemonnaie gut gefüllt sein wird, obwohl sich andeutet, dass mein Angestelltengehalt, also der derzeit größte Teil meiner Einnahmen, in ein paar Monaten geringer ausfallen könnte? Tatsächlich hab ich mehr Angst als Vertrauen.

Ich betrachte mein Leben, wie es bisher war, und wie es um mein Vertrauen in mich selbst bestellt ist. Das sieht nicht allzu rosig aus: Ich erinnere mich vor allem daran, kritisiert worden zu sein, nicht genügt zu haben, und mich selbst klein gemacht zu haben. Den Namen “Klein” hab ich sogar geheiratet! Das, was mich in den schwierigsten Phasen immer irgendwie hat durchhalten lassen, war nicht das Vertrauen in mich selbst.

Mittlerweile weiß ich, dass ich nicht getrennt bin von einer Höheren Macht, der ich ausgeliefert bin, sondern dass ich selbst verantwortlich bin für alles, was sich zugetragen hat, auch wenn das unbewusst geschehen ist und außerhalb meines menschlichen Bewusstseins lag. Nun gilt es, die Entscheidung zu treffen, meine Verantwortung ganz bewusst zu übernehmen, für alles, ohne Wenn und Aber. Ich weiß, dass ich mich nicht im Stich lasse, dass ich für mich sorgen werde, denn ich liebe mich ja so sehr! Dessen bin ich mir mittlerweile sicher. Ich bin weder der Spielball anderer Menschen, noch der eines ungewissen Schicksals, sondern ich hab es in der Hand, wie mein Leben verläuft.


Fest steht schon lange, dass ich mich für die Liebe, für das Licht, entschieden habe und dass mein Leben dahin geht, mehr und mehr davon in meinem Leben zuzulassen. Dann hab ich irgendwann erkannt, dass auch die andere Seite der Medaille ihre Wichtigkeit und Berechtigung hat und dass sie Bedingung für mein Erkennen war. Nun will ich mir endlich blind vertrauen und mache es zu meinem Standpunkt, dass ich immer und in jedem Fall das Richtige und das Beste für mich und das großen Ganze erschaffe und erlebe, wenn ich im Kontakt mit mir selbst bin, auf mein Herz und meine innere Stimme höre - auch wenn ich aus meiner Perspektive nicht unbedingt gleich erkennen kann, dass es das Beste ist.

Ich weiß, dass ich ständig Entscheidungen treffe und dass ich jederzeit die eingeschlagene Richtung wechseln kann. Ich weiß, dass Entwicklungen nicht linear verlaufen müssen, d.h., dass nicht die alten Erfahrungen mein Leben bestimmen müssen, sondern dass ich jetzt und hier völlig neue, andere Erfahrungen machen kann, die dem bisher Erlernten widersprechen. Ich deinstalliere die alten Programme, die immer noch im Hintergrund liefen und verlasse das Hamsterrad, jawohl!

Tobias hat im Juni davon gesprochen, dass der Grund für unsere Selbstsabotage häufig unsere Angst vor der Vollendung ist. Eine Angst, dass da womöglich nichts mehr ist, nichts mehr bleibt, wenn wir “es” (was auch immer) erreicht haben, denn dann kommt das Unbekannte. Dann werden wir wirklich bewusst zum Schöpfer unserer Realität, Ausreden und Ausflüchte gelten nicht mehr. Dann betreten wir Neuland. Er macht uns Mut, indem er sagt, jegliche Entwicklung ist kein Kreis, der unendlich in sich weiterläuft, sondern eine Spirale, die kein Ende hat und sich weiter schraubt in immer neue Höhen.

Für mich heißt es jetzt, einen Gang zurückzuschalten, bewusst zu sein, mich wahrzunehmen und wertzuschätzen, und auf meine Selbstliebe zu bauen. Ich vertraue mir bedingungslos, beschreite und erforsche mit Freude die neuen Wege, die sich auftun. Und in diesem Bewusstsein lasse ich in meinen schwachen Momenten meine Schwäche zu und nehme mich verständnisvoll und voller Liebe in den Arm.

Samstag, 20. Juni 2009

Schwäche zeigen

Es geht ans Eingemachte! Unangenehm ist das, vor mir selbst und erst recht vor anderen. Jemand wie ich, eine Frau, die „ihren Mann steht“, allein erziehend alles managt, was so anliegt, vom Brot Erwerb über das Lampen Anbringen und die Kleinreparaturen bis zu den Finanzentscheidungen inklusive dem Bürokram. Die üblichen weiblichen Domänen in Haus und Küche beherrsche ich sowieso. Naja, nun stehe ich hier und fühle mich schwach, allein, hilflos, mag nicht mehr, kann nicht mehr. Was ist eigentlich los?

Es kostet mich gewaltige Überwindung, es zuzugeben, aber ich fühle mich schwach. Zwar läuft und funktioniert im Außen alles, aber meine unausgeglichene, vorherrschend maskuline Lebensweise will mir nicht mehr passen, zwickt und zwackt mich an allen Enden. Worte und Ideen wie Hingabe, Passivität, Zulassen, Annehmen und auch Es-gut-sein-lassen tauchen auf. Anstatt das nach männlicher Manier mit mir selbst auszumachen, will ich meine Situation offen beschreiben, denn rings um mich herum beobachte und erfahre ich, dass es Frauen und Männern ähnlich ergeht, dass auch nicht jeder so glimpflich davon kommt, sondern der eine oder andere bereits auf der Nase gelandet ist.

Bisher hab ich immer auf meine Stärke, Tatkraft, Durchsetzungsfähigkeit und Arbeit gebaut, hab die erkämfte Freiheit geliebt und nun will sich in mir eine kaum je gekannte Schwäche zeigen, wächst zunehmend mein Bedürfnis nach Weichheit, Sanftheit, nach Weiblichkeit mit all ihren Attributen. Mit meiner Neigung zu bevormunden und zu kontrollieren, der Kehrseite der Medaille also, hatte ich mich lange auseinandergesetzt und habe sie, zusammen mit ähnlichen Eigenschaften, größtenteils integriert. Nun kommt hier wieder ein dicker Brocken auf mich zu. Begleitet wird der von einer immensen Angst und angeschoben wird alles von einer großen Dringlichkeit.

Seitdem ich meine Selbstliebe pflege und mitfühlend auch mit mir selbst bin, habe ich begonnen, meine verschüttete Weiblichkeit auszugraben - sie hat mir so sehr gefehlt. Immer noch spüre ich diesen selbst erschaffenen Panzer um mich herum, doch jetzt behindert er mich, ist zum Ballast geworden, anstatt mich zu schützen. Mein Körper offenbart sehr deutlich die Weichheit, die ich selbst nicht leben wollte. Ab sofort vertraue ich meinen Gefühlen und lausche meiner inneren Stimme, gleichzeitig bin ich nachsichtig mit mir, wenn’s nicht so klappen mag. Nun schaue ich meiner Angst, schwach zu sein und etwas möglicherweise „nicht zu schaffen“ ins Auge und sehe schon, dass sie beginnt, dahin zu schmelzen. Dass ich stark bin, habe ich bewiesen. Nun will ich endlich auch meine Schwäche leben.