Samstag, 27. Oktober 2007

Der Engel des Todes

Ein unvermuteter Ausflug in eine andere Welt. Ich bin in einer Ebene, wo Engel mich umgeben. Es ist wundervoll her. Ich fühle mich leicht und frei, nehme die Gesellschaft der pastellenen Wesen war, die nur einen Hauch von Körper tragen. Den Engel des Dunkels hatte ich dort getroffen und nun wird mein Interesse von einem weiteren Engel geweckt.

Zunächst sehe ich nur zwei dunkle Ovale, die nebeneinander liegen, zwei dunkle Augenhöhlen vielleicht, die eine so große Tiefe haben, das sie mich anziehen, fast hineinziehen. Die dunklen Ovale sind umgeben von einer Art grauem Schleier. Dieses Grau beinhaltet vieles und lässt sich kaum als Grau definieren. Ein bisschen mulmig ist mir, doch dieser Engel übt eine starke Anziehungskraft aus und interessiert mich sehr. Ich nähere mich und bin überwältigt von der Liebe, die von diesem Wesen ausgeht. Da ist eine gewisse Beklommenheit in mir und gleichzeitig eine große Vertrautheit. Wir kennen uns. Er kennt jeden von uns.

Er verbeugt sich in großer Würde und "spricht" zu mir. Ich stehe vor dem Engel des Todes und der ist unser größter, unser allergrößter Freund und Diener. Ich frage mich in Gedanken, wieso das so ist und sofort wird meine Frage beantwortet. Immer dann, wenn wir getan hatten, was wir tun wollten, wenn wir erledigt hatten, was wir uns vorgenommen hatten oder wenn es einfach genug war, auch, wenn wir kapituliert hatten und nicht mehr weiter wussten, dann haben wir ihn gerufen, den Engel des Todes. Er hat uns dann den Ausstieg aus dem irdischen Leben ermöglicht, er hat uns wieder und wieder erlöst, uns in die anderen Welten geführt, wo wir uns erinnern und körperlos uns erholen konnten und wo wir den Überblick zurück gewannen.

Immer und für jeden ist er zur Stelle, unser Freund, der Tod. Nie kommt er ungerufen und er bewertet nicht, ob wir unser selbst gesetztes Ziel erreicht haben oder verfehlt. Er dient uns in Ergebenheit, mit unendlichem Mitgefühl und in bedingungsloser Liebe. Ich liebe dich, Engel des Todes. Ich verbeuge mich in großer Achtung und Ehrerbietung vor dir und danke dir für deinen treuen Dienst. Deine Umarmung, Engel des Todes, lasse ich nur andeutungsweise zu, denn ich bleibe und möchte nicht davon getragen werden von dir, wie schon so oft. Nein, heute bleibe ich auf Distanz zu dir und wir verabschieden uns. Danke.

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