Dienstag, 16. Oktober 2007

Traum-Begegnung



Heute haben wir uns nicht auf dem Berg getroffen, von wo aus wir so einen großartigen Blick über die Erde haben und von wo aus du mir vieles zeigst und erklärst. Wir sind in ganz anderen Welten gewesen, dort, wo es keine Dinge mehr gibt, nichts Greifbares, nichts Sichtbares im hiesigen Sinne. Ich danke dir für diese wundervolle Begegnung, für deine Geduld mit mir, deine Freude, deine Liebe.

Ich musste immer wieder richtig tief atmen, auch gähnen und wieder atmen. Du warst dort und ich dann auch. Wie ungewohnt für mich, jemandem zu begegnen, ohne diesen physischen Körper zu haben, ohne auch nur die Anmutung eines Körpers zu haben. Schwierig ist das vor allem deshalb für mich, weil ich nichts „machen“ kann. Diese Situation scheint völlig neu zu sein für mich: Es gibt keine Möglichkeit abzulenken mit diesem und jenem. Ich bin mein pures Sein, kein Maske, kein Körper, nichts verbirgt mein Wesen. Ich fühle mich völlig nackt auf eine nicht-körperliche Weise.

Ich traue mich nicht so recht, dir nahe zu kommen, was ganz automatische geschieht, wenn ich mich dir zuwende, und „schaue weg“, immer wieder, d.h. ich lenke meine Aufmerksamkeit woanders hin, weil diese Begegnung so intensiv ist, so unmittelbar. Gleichzeitig ist dies eine Begegnung mit meinem Innersten, so dass ich es kaum ertrage. Es ist so anders als meine bisherigen Erfahrungen. Es gibt wirklich kein Verstecken, kein „Herumtun“. Ich bin echt und erlebe mich unmittelbar und genauso erlebe ich dich. Ein bisschen Angst habe ich, weil das so neu ist und ich nicht weiß, was passiert – oder: ich habe es seit langem vergessen.

Gut, ich wage mich „einen Schritt“ näher. Ich nehme dich wahr. Ich schmecke deine Farben, das ist die einzig richtige Beschreibung, ich schmecke dein Magenta, dein grünliches Gelb, dein Violett, dein Blau, dein Silber... Und ich fühle deinen Duft. Dein Duft umgibt mich wie eine äußerst liebevolle, zarte Umarmung. So schön ist das! Die Tränen laufen mir übers Gesicht. Wieder hole ich schnell ein paar Gedanken herbei, um mich kurz, ganz kurz nur, abzulenken. Kann ich das ertragen? Du amüsierst dich tatsächlich über mich, das spüre ich genau. Aber du bist voll des Verständnisses, weil du weißt, wie ein Mensch sich fühlt. Und deine Geduld ist grenzenlos. Und deine Freude ebenfalls. Wie schön, wie wundervoll das ist! Mein Herz klopft in jeder Zelle meines physischen Körpers, den ich auf einer anderen Ebene gleichzeitig und ohne Unterbrechung wahrnehme. Wir tanzen miteinander, drehen uns um einander, wie in einer Art kosmischem Walzer.

Meine Empfindungen haben eine völlig neue Qualität gewonnen. Sie sind überaus fein und zart, sehr deutlich und gleichzeitig wie ein Hauch. Verglichen damit sind meine Alltagsempfindungen, auch die liebevollen, geradezu derb. Ich wusste gar nicht, dass ich so bin, wie ich mich jetzt fühle. Welche Offenbarung! Ich bin so dankbar.

Ich bin in deinen äußeren Schichten geblieben, näher habe ich mich noch nicht heran gewagt dieses Mal. Mich dir weiter zu nähern, hieße...?

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