Sonntag, 14. Oktober 2007

Frieden

Bin gerade von einem harmonischen, freudigen Wochenende aus Zürich zurückgekehrt. Habe eine Schweizer Freundin kennen gelernt, die mir ihre schöne Stadt gezeigt hat. Wir haben stundenlang Zürich erlaufen und gute Gespräche geführt. Zuvor hatten wir beide bei einer Lichtspirale auf dem Uetliberg oberhalb der Stadt mitgewirkt, wo von über 70 Menschen eine energetische Verbindung zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz geknüpft und das Potential für Frieden in Europa und in der ganzen Welt im Bewusstsein verankert wurde.

Wenn ich dann wieder nach Hause komme und sehe, dass die Folgen der Party, die meine Teenager hier veranstaltet haben, eben doch nicht alle beseitigt worden sind und zudem irgendwelche der alkoholisierten Gäste an meinem PC blöde Bildchen gemalt haben, dann ist der Frieden sofort dahin. Ich stelle nicht nur klar, dass kein Fremder an meinem PC etwas zu suchen hat, sondern bin dabei wirklich absolut ungehalten und laut, eben stinksauer. Natürlich verzeihe ich meinen Kindern und ihren jugendlichen Freunden, aber erst einmal ist nun kein Frieden mehr.

Habe ich ihn gebrochen - oder vielleicht sie? Ist dauerhafter Frieden überhaupt möglich zwischen Menschen oder will er einfach immer wieder hergestellt werden, nachdem wir die Grenzen von anderen überschritten haben, sie verletzt haben? Durch Achtsamkeit lassen sich viele Grenzüberschreitungen vermeiden. Mit Liebe und Mitgefühl lassen sie sich verzeihen. Wenn sie geschehen sind, ist es wichtig, miteinander zu sprechen, die Situation zu klären, Verständnis füreinander zu entwickeln. Wenn sich Unfrieden nicht vermeiden lässt, weil wir diese Erfahrung der Polarität noch nicht missen wollen, so ist es doch möglich, diese Phasen zu begrenzen und bald zu beenden.

Und schließlich: Aus einer höheren, nicht wertenden, Warte betrachtet, gibt es keine Fehler. Wir machen Erfahrungen. Wir Menschen sind vollkommen, jeder auf seine Weise, aber wir sind nicht perfekt. Wir handeln oder unterlassen es, zu handeln, und erfahren dann die Folgen und Konsequenzen dessen. Meine Reaktion auf Dinge, die ich erlebe, die mit mir und um mich herum geschehen, ist Ausdruck meiner selbst und durch sie erschaffe ich mich in jedem Moment neu. So lerne ich und dies ist das große Spiel des Menschseins. Deshalb sind wir gekommen.

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